Beifuß-Ambrosie

Es ist Blütezeit der Beifuß-Ambrosie, einer gefährlichen Giftpflanze, die schwere Allergien auslösen kann. Diese besondere Sorte ist eine aus Nordamerika stammende Pflanze. Ihre Pollen können schwere Allergien bis hin zu Asthma auslösen und gefährden so die Gesundheit vieler Menschen.

Die aus Nordamerika stammende Giftpflanze gefährdet die Gesundheit vieler Menschen.

Blütenstand der Beifuß-Ambrosie mit glockenförmigen ♂ Blütenköpfchen am Stängelende, an der Basis sind die ♀ Blütenköpfchen mit weißlichen, fadenförmigen Narben erkennbar

Während der Blütezeit von Juli bis zum Frost, wenn sie schließlich abstirbt, stößt die Pflanze Milliarden winziger Pollen aus, die in die Atemwege eindringen können.

Vor allem Allergiker seien betroffen, so der Allergologe Dr. Jürgen Budde aus Marl. Doch die Pollen der Pflanze sind so starke Allergieauslöser, dass auch gesunde Menschen durch Kontakt mit ihnen eine Allergie entwickeln können. In stärker betroffenen Ländern ist bereits bis zu zehn Prozent der Bevölkerung allergisch gegen Beifuß-Ambrosie. Vor allem in Südosteuropa, aber auch in Bayern und Brandenburg breitet die Pflanze sich in den letzten Jahren stärker aus – zurzeit trifft sie auch in Nordrhein-Westfalen vermehrt auf.

Die Pflanze ist mit dem ungefährlichen, gewöhnlichen Beifuß verwandt und kann bis zu zwei Meter hohe Büsche bilden.


Unterschiede zum gemeinen Beifuß:

  • Die Blätter des Gemeinen Beifuß haben eine silbrige Unterseite, die Beifuß-Ambrosie hat beidseitig grüne Blätter.
  • Die Beifuß-Ambrosie hat stark behaarte Stängel, woran man sie gut erkennen kann.
  • Die Beifuß-Ambrosie hat ein verhältnismäßig flaches Wurzelwerk und kann daher leicht herausgezogen werden, ganz im Gegensatz zum gemeinen Beifuß, der tiefere Wurzeln hat.

75 Prozent der Funde wurden durch Streuung von Vogelfutter verursacht, das bis zum Jahr 2010 die Samen der Beifuß-Ambrosie enthalten konnte.


Landesumweltamt bittet um Mithilfe

Noch stünden die Chancen nicht schlecht, die Invasion des Beifuß-Ambrosie in NRW einzudämmen, meinen die Wissenschaftler des Landesumweltamtes. Sie haben höchstes Interesse daran, die Pflanze frühzeitig zu finden.

Aber Achtung: Allergiker sollten sich grundsätzlich von der Pflanze fernhalten!

Allergiker sollten um Beifuß Ambrosie grundsätzlich einen großen Bogen machen.

 

Wenn Sie keine Allergien haben, schützen Sie sich vor Entfernen der Pflanzen mit Mundschutz (Feinstaub) und Handschuhen.

 

Reißen Sie die Pflanzen mit den Wurzeln aus.

 

Verbrennen Sie die Pflanzen oder verpacken Sie diese luftdicht in Plastiksäcke, die Sie gut verschließen, damit die Pollen nicht austreten.

 

Entsorgen Sie die verpackten Pflanzen mit dem Restmüll. Behalten Sie Stellen, an denen Sie Beifuß-Ambrosie entfernt haben, im kommenden Jahr im Auge, falls sich neue Pflanzen ausgesät haben.

Beobachten Sie Orte, an denen Sie Vogelfutter gestreut haben, ob sich die gefährliche Pflanze entwickelt.

Achten Sie auf Bestände an Straßenrändern: Dort ist die Gefahr der Verbreitung besonders hoch, da die Pollen durch die Autoreifen mitgeschleppt und so weiter verbreitet werden.

 

App: „Ambrosia Scout“

 

Die Freie Universität Berlin hat eine kostenfreie App fürs Smartphone entwickelt: den „Ambrosia Scout“. um die Bestimmung zu erleichtern. Die App bietet gutes Fotomaterial, Ihren Fund in NRW melden Sie online beim Landesamt für Umwelt (siehe „unten“) oder bei unserer Expertin aus dem Filmbeitrag, Frau Carla Michels:


Carla.Michels@lanuv.nrw.de

http://www.lanuv.nrw.de/natur/arten/ambrosia.htm

 

Immer mehr Länder in Europa sind inzwischen betroffen. Das Landesumweltamt möchte die Ausbreitung in NRW verhindern.