Die Wildbiene ist ein ungewöhnliches Insekt

 

"Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr."

Dieser weise Satz stammt von Albert Einstein, dem Physiker, der mit seinem Wissen die Welt verändert hat.

 

Lebensräume der Wildbienen

Es gibt etwa 30.000 unterschiedliche Wildbienenarten auf der Erde, in Deutschland sind laut Ronald Burger, Bienenexperte der Pfälzer Naturforschungs-Organisation Pollichia, über 599 bekannt. Sie unterscheiden sich optisch oft nur in winzigen Merkmalen voneinander, sei es die Färbung oder Musterung der Insektenkörper. Die verschiedenen Arten zeigen Längen zwischen 1,3 Millimetern und drei Zentimetern. Gravierend verschieden sind hingegen die bevorzugten Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen. Viele solitär lebende Wildbienen sind auf eine einzige Pflanzenart symbiotisch angewiesen. Wenn sie diese nicht mehr bestäuben, verschwindet unter Umständen auch die ganze Population dieser Pflanzenart.

 

Unterstützung der Ansiedlung in Feld, Acker und Garten

Die Bestäubung durch Wildbienen und Hummeln, die bereits im März, also unter Umständen einige Zeit vor der Befruchtung durch Honigbienen, und dabei auch bei Kälte und bedecktem Himmel, einsetzt, macht diese Insekten im Garten wie mittlerweile auch im Erwerbsobstbau (dort bestäubt eine bis zu 5.000 Blüten pro Tag!) zu erwünschten Nützlingen. (Dies gilt auch für die Schadinsektenvertilgung durch Grab- und Solitärwespen (nicht zu verwechseln mit den staatenbildenden Echten Wespen).

 

Durch die Neigung zu maschinengerechter „Aufgeräumtheit“ in der industriellen Land- und Forstwirtschaft, d.h. durch die schnelle Beseitigung von Totholz, Trockenhalmen, Reisighaufen und Lesesteinhaufen selbst in optisch nicht störenden, sogenannten „toten Winkeln“ und am Ackerrand sind die natürlichen Lebensräume der Nutztiere in der Regel beseitigt.

 

Ein Insektenhotel oder Insektenhaus, seltener auch Insektenasyl oder Insektenkasten, ist eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten, die seit den 1990er Jahren vor allem bei naturnahen Gärtnern und in der Schulbiologie zunehmend Verbreitung findet.

Um ihre längerfristige Ansiedlung und Vermehrung zu gewährleisten, kann man als (Groß- und Klein-) Gärtner als teilweisen Ersatz geeignete Wohnstätten und Nistgelegenheiten schaffen z.B. durch die Anlage von Trockenmauern für erdbewohnende Arten und aufgehängte Baumscheiben für Totholzbewohner. Dabei werden die Baumscheiben mit einer Bohrmaschine mit vielen unterschiedlich dicken Löchern versehen und dann in einen sonnigen Winkel eines Baumes aufgehängt. Die meisten Wildbienen brauchen viel Wärme. Unbedingt erforderlich ist eine kleine Regenschutz-Vorrichtung, ein windgeschützter Platz ist von Vorteil. Manche Arten benutzen markhaltige Holzstückchen als Nistplatz (Holunder), entfernen das Mark und nutzen den Hohlraum als Kinderstube. Darüber hinaus gibt es Arten, die vergrautes Holz benötigen, in frischem Holz nisten sie nicht. Verlassene Röhren von Käferlarven, ehemals bewohnte Gallwespenblasen oder Schneckenhäuser werden ebenfalls als Wohnstätten von einzelnen Spezies genutzt. Als Niststätten können ebenso Bambusstäbe von 3 bis 8 mm Durchmesser angeboten werden. An einem Ende muss aber der Knoten noch erhalten sein. Die Bambusstäbe mit Draht bündeln, stehengebliebene Sägesplitter entfernen.

Quelle: Wikipedia.de

Florfliegenkasten (rot) und Ohrwurmbungalow (umgedrehte Blumentöpfe)
Florfliegenkasten (rot) und Ohrwurmbungalow (umgedrehte Blumentöpfe)
Großes, lehmverputztes „Insektenasyl“ auf der Gartenschau in Kaiserslautern 2003
Großes, lehmverputztes „Insektenasyl“ auf der Gartenschau in Kaiserslautern 2003

Gut belegte Baumscheibe
Gut belegte Baumscheibe
Bilder: Wikipedia
Bilder: Wikipedia